Am Dienstag, den 17.12.2024, unternahmen die Grundkurse von Frau Kalacyi, Frau König und Frau Krüper des 12. Jahrganges eine spannende Exkursion in den Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Ziel der Exkursion war es, die Auswirkungen der Gentrifizierung anhand der baulichen, symbolischen, funktionalen und sozialen Aufwertung dieses ehemaligen Arbeiterviertels zu erkunden. Dies erfolgte mithilfe einer „Stationsarbeit“ vor Ort – markiert waren die vier Stationen mit roten Luftballons, die es während der Exkursion von den SchülerInnen zu finden galt.

Während unseres Rundgangs durch den Prenzlauer Berg konnten die SchülerInnen zahlreiche Beispiele für die bauliche Aufwertung des Viertels entdecken. Historische Altbauten wurden aufwendig saniert und modernisiert, während Neubauten mit hochwertiger Architektur entstanden. Besonders eindrucksvoll war für die Jugendlichen der Vergleich zwischen unsanierten Gebäuden und luxuriös renovierten Wohnhäusern mit Stuckfassaden und großzügigen Balkonen.

Die symbolische Aufwertung zeigte sich in der veränderten Wahrnehmung des Stadtteils. Einst als proletarisches Arbeiterviertel bekannt, gilt der Prenzlauer Berg heute als eine der begehrtesten Wohnlagen Berlins, was den SchülerInnen auch durch kleine Befragungen der AnwohnerInnen verdeutlicht wurde. Im Zuge dieses Prozesses wandelten sich ehemalige Fabrikgebäude und Lagerhallen in moderne Büro- und Gewerbeflächen. Als bekanntes Beispiel schauten sich die SchülerInnen die „Kulturbrauerei“ an – eine ehemalige Brauerei, die heute ein lebendiger Kultur- und Veranstaltungsort ist.

Auch die funktionale Aufwertung wurde thematisiert. Dies wurde den SchülerInnen durch eine kleine Kartierungsaufgaben nähergebracht, bei der sie exklusive Boutiquen sowie Einzelhandelsläden, stilvolle Cafés und künstlerische Galerien in der Rykestraße beobachten konnten, die besonders ein wohlhabendes und kulturinteressiertes Publikum anziehen.

Ein zentraler Aspekt der Exkursion war auch die soziale Aufwertung und ihre Folgen. Der Zuzug einkommensstarker Bevölkerungsschichten führte in den letzten Jahren zu einer Verdrängung der ursprünglichen BewohnerInnen. Die SchülerInnen analysierten die Entwicklung des Immobilienmarktes im Kollwitzkiez und diskutierten intensiv über die sozialen Spannungen, die durch die steigenden Mieten entstanden.

Die Exkursion bot folglich eine umfassende und praxisnahe Auseinandersetzung mit dem Thema Gentrifizierung. Sie half den SchülerInnen, die komplexen Mechanismen städtischer Transformationsprozesse besser zu verstehen und kritisch zu hinterfragen. Dabei galt es nicht nur die Wahrnehmung für den Raum zu schärfen, sondern auch wichtige geographische Kompetenzen und Methoden (z.B. Beobachtung, Befragung) zu trainieren. Fazit der SchülerInnen: „Prenzlauer Berg ist ganz anders als Spandau.“