Stolpersteinverlegung in Spandau-Haselhorst Gertrud und Antonie Hanna

Am 08.10.2021 haben wir mit den Schüler:innen des Wahlpflichtkurses Geschichte 9. Klasse, dem OSZ Bautechnik I, der Jugendgeschichtswerkstatt und dem Volkswohlbund gemeinsam zwei Stolpersteine in Haselhorst in der Lüdenscheider Weg 6c verlegt.

Über Antonie Hanna ist nur wenig bekannt. Antonie wurde am 31.Dezember 1880 in Berlin als eine von drei Schwestern geboren. Sie arbeitete dort als kaufmännische Angestellte und wohnte zuletzt gemeinsam mit ihrer Schwester Getrud hier, im Lüdenscheider Weg 6c in Haselhorst. Gertrud Hanna wurde am 22.6.1876 in Berlin geboren und starb am 26.2.1944.

Familie und Kindheit:

Gertrud Hanna wuchs mit ihren zwei Schwestern in einer Arbeiterfamilie auf. Ihre Eltern waren Carl Gustav Hanna und Dorothee Luise Hanna. Ihre Kindheit war schwierig für sie, da ihre Eltern sehr arm waren. Sie musste schon mit 14 Jahren die Volkshochschule verlassen und als Buchdruckerei-Hilfsarbeiterin arbeiten.

Gewerkschaftsarbeit:

Bereits 1890 trat Gertrud Hanna dem freigewerkschaftlichen Verband der Buch- und Steindruckerei-Hilfsarbeiter bei. Ab 1907 arbeitete sie hauptberuflich als Gewerkschaftlerin. In dieser Funktion setzte sich Gertrud Hanna für die Rechte der arbeitenden Frauen ein. Themen wie die Verstärkung des Arbeitsschutzes sowie der Kampf für eine gleiche Bezahlung von Mann und Frau lagen ihr dabei besonders am Herzen.

Seit der Gründung der Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) im Jahre 1919 war Gertrud Hanna dort Mitglied.

Politische Arbeit:

1908 trat Gertrud Hanna der SPD bei. Als SPD-Mitglied wurde sie 1919 in die Verfassungsgebende Preußische Landesversammlung gewählt und zog zwei Jahre später in den Preußischen Landtag ein. Auch in ihrer Rolle al Politikerin engagierte sie sich für frauenpolitisch relevante Themen.

Das Ende ihrer politischen Karriere:

Durch die Zerschlagung der Gewerkschaften am 2.5.1933 und das Verbot der SPD am 22.6.1933 verlor Gertrud Hanna all ihre politischen Funktionen und dadurch ire Existenzgrundlage.

Die letzten Jahre von Gertrud und Antonie Hanna: Gertrud und Antonie Hanna zogen sich gemeinsam nach Berlin Haselhorst zurück. Dort schlugen sie sich mit Flickarbeiten durch. Seit 1933 wurde Gertrud Hanna von der Gestapo überwacht. Am 26.2.1944 wurde sie gemeinsam mit ihrer Schwester tot in der Spandauer Wohnung Lüdenscheider Weg 6c aufgefunden. Sie wurden auf dem Spandauer Friedhof „In den Kisseln“ beigesetzt.